Reflex-Integrations-Training

 
ist eine kombinierte Methode, die die neuromotorische Reife von Kindern überprüft und mit einem speziellen Unterstützungsprogramm die Entwicklung des Kindes fördert.
 
Hierfür wird die Hemmung der frühkindlichen Reflexe überprüft. Diese Reflexe entstehen während der Schwangerschaft, der Geburt und kurz danach und helfen dem Baby zu überleben, auf die Welt zu kommen und neue Entwicklungsschritte einzuleiten. Diese genetisch festgelegten Bewegungsmuster sorgen dafür, dass das Gehirn des Kindes "reift" und so viele Nervenverbindungen im Gehirn entstehen.  Sie werden normalerweise, nachdem sie ihre Aufgabe beendet haben, natürlich gehemmt. Es kommt aber immer wieder vor, aus verschiedenen Gründen, dass diese Hemmung nicht stattfindet und ein oder mehrere frühkindliche Reflexe weiterarbeiten, also persistierend / aktiv sind. Dies führt zu einer Reihe von Problemen, vor allem im Schulalltag, da die weiterführende Entwicklung beeinträchtigt oder behindert wird.
 

Folgende Themen können ihren Ursprung in den noch immer vorhandenen Frühkindlichen Reflexen haben:

  • motorische Unruhe
  • Konzentration auf die wesentlichen Dinge nicht möglich
  • ist leicht ablenkbar
  • träumt vor sich hin
  • generell verlangsamtes Arbeitstempo
  • vergisst schnell Anweisungen
  • ist generell leicht vergesslich
  • rutscht am Sessel ständig hin und her
  • verkrampfte Stifthaltung
  • unleserliches Schriftbild
  • es fällt schwer von der Tafel oder dem Buch etwas abzuschreiben
  • Abschreiben geht nur sehr langsam
  • Zahlendreher (43 statt 34)
  • Wortverdrehungen wie Saugstauber statt Staubsauger
  • Blatt liegt quer beim Schreiben
  • stützt den Kopf auf beim Lesen und Schreiben
  • Liegt über dem Tisch
  • muss die Füße beim Schreiben ausstrecken (liegt am Boden bei der Hausaufgabe)
  • kann nicht flüssig lesen, schreiben oder rechnen
  • es fällt dem Kind schwer Ordnung zu halten oder aufzuräumen
  • ungeschickter Umgang mit Messer und Gabel
  • kann nicht gut mit der Schere schneiden
  • Kann die Schuhbänder nicht selber binden
  • ist der Klassenclown
  • macht einen krummen Rücken beim Sitzen
  • die Sitzhaltung ist mehr liegen als sitzen
  • muss ständig seine Sitzposition verändern, weil es unbehaglich ist
  • schlechte Körperkoordination
  • kann Bälle nicht fangen
  • zu geringe Körperspannung
  • zu starke Körperspannung 
  • ständig ungeschickt oder tollpatschig (stößt Gläser um, wirft Sachen hinunter, stolpert über die eigenen Füße)
  • hat Höhenangst
  • ist Reisekrank
  • kann nicht mit Veränderungen umgehen
  • und einiges mehr
Um die oben angeführten Dinge erlernen bzw. bewältigen zu können, muss die neuronale Reife für diese Entwicklungsschritte vorhanden sein. Ist sie das nicht, weil die frühkindlichen Reflexe noch aktiv sind, so können diese Schritte nur mit Hilfe von erhebelicher Kompensation erreicht werden. Sind mehrere Reflexe noch aktiv führt das zu einer neuronalen Überbelastung und es können erhebliche Defizite entstehen.
 
Mit dem Reflex-Integrations-Training können oben genannte Symptome stark verbessert werden und im Idealfall sogar verschwinden. 
 

Welche Reflexe können noch aktiv sein?

  • Furcht-Lähmungsreflex
  • Moro-Reflex
  • Landau-Reflex
  • Tonischer-Labyrinth-Reflex
  • Symmetrischer-Tonischer-Nackenreflex
  • Spinaler-Galant Reflex
  • Babinski-Reflex
  • Asymmetrischer-Tonischer-Nackenreflex
  • Babkin-Reflex
  • Plantar-Reflex
  • Saugreflex
  • Greifreflex
  • Hochziehreflex
  •  

Wie läuft ein Reflex-Integrations-Training ab?

Ein Fragebogen gibt Hinweise auf die Reife des Kindes. In der Reihenfolge des Entstehens werden die einzelnen frühkindlichen Reflexe getestet und falls noch aktiv, ein entsprechendes, individuelles Bewegungsprogramm für Ihr Kind zusammengestellt.

Ein Reflex-Integrations-Training dauert zwischen 6 und 12 Monaten, wobei ca. alle 4 Wochen eine Trainingsstunde beim Trainer stattfindet, um den Trainingsfortschritt zu überprüfen und das Programm anzupassen. Noch aktive Reflexe werden gehemmt und durch Übungen zu Hause, die vom Trainer gezeigt und besprochen werden, integriert. Der tägliche Zeitbedarf zu Hause ist 10-15 Minuten für die Übungen und bedarf es der Unterstützung der Eltern.

© Dysleg Astrid Distel 2014

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