Legasthenie, Dyskalkulie und Hörwahrnehmung - Training nach Warnke
07.10.2016 12:44
Training nach Warnke
Das Warnke Verfahren hilft Kindern und Erwachsenen
Das Warnke-Verfahren hilft Kindern und Erwachsenen, die infolge zentraler Hörprobleme keine altersgerechte Sprachentwicklung zeigen. Durch intensive Zusammenarbeit mit namhaften Einrichtungen und Wissenschaftlern konnte das Warnke-Verfahren durch qualifizierte Studien untermauert werden.
Die nachfolgenden Prüfschritte stellen wesentliche Grundlagen des Warnke- Verfahrens dar.
Visuelle Ordnungsschwelle
Die Fähigkeit, zwei visuelle Sinnesreize getrennt wahrzunehmen und in eine zeitliche Ordnung, also eine Reihenfolge zu bringen. Wichtig für die Zeitauflösung fortlaufender Seheindrücke zum Beispiel beim Lesen.
Auditive Ordnungsschwelle
Die Fähigkeit, zwei akustische Sinnesreize getrennt wahrzunehmen und in eine zeitliche Ordnung, also eine Reihenfolge zu bringen. Wichtig für die Zeitauflösung fortlaufender Höreindrücke beim Hören.
Richtungshören
Die Fähigkeit, akustische Signale rasch und treffsicher zu lokalisieren. Wichtig für das stetige Erfassen der Lehrerstimme trotz der störenden Klassengeräusche.
Tonhöhenunterscheidung
Die Fähigkeit, zwei in ihrer Tonhöhe/Frequenz abweichende akustische Signale als solche wahrzunehmen und die Position des tieferen Tons bestimmen zu können. Wichtig für das Erkennen von Vokalen und Sprechmelodie.
Synchrones Finger-Tapping
Die Fähigkeit, möglichst synchron zu einem regelmäßigen akustischen Links- Rechts-Takt entsprechende Tasten zu betätigen und so parallel zur Vorgabe die motorische Umsetzung zu vollziehen. Wichtig für die Koordination zwischen den Hirnhälften.
Wahl-Reaktionszeit
Die Fähigkeit, aus je einem links und rechts dargebotenen unterschiedlichen Ton den jeweils tieferen zu bestimmen und ganz rasch dazu die entsprechende Taste zu bewegen. Wichtig für die rasche Entscheidung zwischen Hör-Alternativen.
Mustererkennung
Die Fähigkeit, den abweichenden aus einer Folge von mindestens drei Tönen herauszuhören und lokalisieren zu können. Wichtig für das differenzierte Erfassen strukturierter Höreindrücke, wie z. B. Sprache.
Auge-Hand-Koordination
Die Fähigkeit, die Bewegung der Hand durch die Sichtkontrolle präzise zu steuern und nachzuregeln. Wichtig für das flüssige und visuell kontrollierte Schreiben.
Lesen sinnfreier Texte
Die Fähigkeit, auch sinnfreie Texte rasch und sicher vorlesen zu können. Wichtig für den Nachweis der Automatisierung der Buchstabe-Laut- Umsetzung als Voraussetzung für gute Rechtschreibung.
Kurzzeit-Merkfähigkeit
Die Fähigkeit, eine altersgerechte Anzahl von sinnfreien Einsilben rasch und sicher wiederzugeben. Wichtig für das Erlesen längerer Worte und für die Sinnentnahme.
Wahrnehmungstrennschärfe
Die Fähigkeit, kritische Laute einer Sprache hinreichend schnell und treffsicher unterscheiden zu können. Wichtig für das rasche und anstrengungsfreie Verstehen und für die Automatisierung der Buchstabe-Laut-Umsetzung.
Blicktüchtigkeit
Die Fähigkeit, die Augen beim Lesen rasch und treffsicher von einer Buchstabengruppe zur nächsten springen zu lassen. Wichtig für das zügige und treffsichere Verfolgen zu lesender Worte und Zeilen.
Winkelfehlsichtigkeit
Die Fähigkeit, mit beiden Augen das gewünschte Sichtobjekt so anzuvisieren, dass in der Fovea beider Augen identische Abbildungen entstehen. Wichtig für das räumliche Sehen unter Benutzung beider Augen.
Visuelle Buchstabiertechnik
Die Fähigkeit, einen sicheren inneren bildlichen Speicher der Feinstruktur der richtigen Schreibweise eines Wortes regelmäßig anzulegen. Wichtig für das Rechtschreiben der 60 % nicht lautgleich geschriebener Wörter.
Hörwahrnehmung, Sprache und Rechtschreibung durch Ursachentraining besser fördern.
Sprache und Sprachverstehen in jedem Lebensalter zu fördern ist das Hauptanliegen des Warnke-Verfahrens. Dies beginnt mit dem kindlichen Spracherwerb, umfasst die Förderung der Schriftsprache (Lesen und Schreiben) und endet mit der Unterstützung sicheren Sprachverstehens auch im Erwachsenenalter.
Die Schwierigkeiten beim Verstehen von Sprache nehmen ständig zu. Dies gilt gleichermaßen für Kinder und Erwachsene. Trotz eines guten Gehörs fehlt es oftmals am sicheren Verstehen. Hörtests bringen zumeist kein Ergebnis.
Mit dem Warnke-Prüfverfahren ermitteln Sie zunächst den aktuellen Stand der Sprachverarbeitung. Zu jedem festgestellten Ergebnis bietet das Warnke-Verfahren eine konkrete und maßgeschneiderte Trainingsmöglichkeit. Die Wirksamkeit des Warnke-Verfahrens wurde unter anderem durch Studien der Medizinischen Hochschule Hannover wiederholt wissenschaftlich nachgewiesen.
(Quelle: Warnke / MediTech)